Sonntag, 23. Oktober 2011

Projekt "Berkeley Earth Surface Temperature": Schwimmen den "Klimawandelskeptikern" die Felle davon?

"Klimawandelskeptikern schwimmen die Felle davon", lautet die Überschrift eines Artikels in Der Standard, 21.10.2011.
Um bessere und zuverlässigere Daten zu erhalten, entwickelte Richard Muller, ein Physiker an der Uni Berkeley, mit Kollegen das Projekt Berkeley Earth Surface Temperature (BEST), mit dem auf neuartige Weise die Informationen von praktisch allen rund 39.000 Temperaturmessstationen ausgewertet werden. Danach haben sich die Temperaturen an Land seit 1950 um ein Grad Celsius erhöht - was sich mit allen großen Untersuchungen decke.
Die Frage, warum den Klimawandelskeptikern die Felle davonschwimmen, bleibt unbeantwortet. Der Artikel erzeugte jedenfalls eine lebhafte Diskussion.

Mittwoch, 29. Juni 2011

Kontra Klimapanik

Hochgeladen von MrFreeSolarkritik am 26.06.2011
"Am 21.06.2011 verbreitete der WDR wiedermal "Klimapanik" durch angeblich steigende Meeresspiegel durch das Schmelzen u.a. des Nordpol-Eises. SOLARKRITIK.DE stellt diese WDR-Falschbehauptung in diesem Video:"

Mittwoch, 22. Juni 2011

Größtes Artensterben der Geschichte steht kurz bevor

In einem inzwischen veröffentlichten Report einer Tagung Anfang des Jahres kamen 27 renommierte Wissenschaftler zu einem besorgniserregendem Ergebnis: Abwasser, Chemikalien und Plastikmüll verschmutzen die Meere und vergiften die Lebewesen. (rp-online, 22.06.2011)
Die Überfischung hat bereits dafür gesorgt, dass mehr als 90 Prozent der wichtigsten Fischbestände reduziert sind. Die Wissenschaftler kamen überein, dass diese und andere Gefahren zusammengenommen das Ökosystem der Meere bereits so geschädigt haben, dass es sich bei weiterer Belastung nicht mehr davon erholen wird.
Möglichkeiten, dem Verfall entgegenzuwirken, wären beispielsweise ein geregelter und langfristig nachhaltiger Fischfang, der Verzicht auf Rohstoffgewinnung im Meer, wenigstens aber die Regulierung eines solchen. Vor allem aber Schadstoffe dürften nicht mehr ins Meer abgeleitet werden.
Bisher sind nur wenige Maßnahmen eingeleitet worden. Der nächste Weltklima-Gipfel findet im November im Südafrikanischen Durban statt.

Das Waldsterben hat sich als Lüge herausgestellt, die mich sehr erschüttert hat. Es gibt allem Anschein nach kein Waldsterben, sondern ein Waldwachstum.
Ich bin nicht sehr geneigt, noch einmal auf eine Apokalypse hereinzufallen. Aber dennoch: Es gibt zu viele Beispiele für einen gnadenlosen Raubbau an der Natur und zuviele Belege für die Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen aus purer Gier, als dass man Warnungen überhören dürfte, die keine Handlangerdienste zum Ausbau des ökologisch-industriellen Komplexes leisten, wie dies zum Beispiel beim WWF der Fall ist.

Samstag, 18. Juni 2011

Esst mehr Dackel!

Diese Überschrift - Esst mehr Dackel! - wählte die Financial Times Deutschland für ein Interview mit dem international bekannten Briten und Architekten Robert Vale  (Mauritius Much, Klimaschutz mal anders. Esst mehr Dackel!, in: Financial Times Deutschland, 12.06.2011). Robert Vale hat zusammen mit seiner Ehefrau, Brenda Vale, 1977 das Buch „The Autonomous House. Design and planning for self-sufficiency“ veröffentlicht. In dem vielfach ausgezeichneten Standardwerk geht es um energetische Gebäudesanierung, das "Öko-Haus".

PIK - Dienstbare Geister der Politik

Deutschland hat sich durch den Ausstieg aus der Atomenergie in ein unüberschaubares wirtschaftliches und soziales Abenteuer gestürzt und verlässt sich blind auf den Optimismus seiner Politiker (obwohl 91 Prozent der Deutschen ihren Politikern nicht vertrauen!), es werde mit der erneuerbaren Energie schon klappen.

Als entscheidender Grund für den Energiewandel gilt, bisher jedenfalls, die Annahme, die Erderwärmung und die daraus folgenden Klimakatastrophen seien durch Menschen verursacht (Autos, Heizung, Industrie). Aber bietet diese Annahme eine zuverlässige Grundlage  für die zahlreichen politischen Maßnahmen, die alle gemeinsam haben, dass der Industrie mit öffentlichen Finanzmitteln, Förder- und Drittmitteln, riesige Gewinne verschafft werden? Irgendwann kann die CO2-These aufgegeben und vielleicht ein Irrtum eingestanden werden, weil sie ihren Zweck erfüllt hat, aber zurzeit spielt sie eine große Rolle.
Auf welche Weise Wissenschaftler in Legitimierungskampgnen einbezogen werden, wird vielleicht an diesem Beispiel deutlich:
Hans Joachim Schellnhuber ist Physiker und gilt als weltweit renommierter Klimaforscher. Er wurde 1991 Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), ist seit 1993 regulärer Direktor des PIK und Professor für Theoretische Physik an der Universität Potsdam. Schellnhuber ist Mitglied des Klimarats (IPCC), dem im Jahr 2007 der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Seit 1992 gehört er dem neunköpfigen Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) an. Bundeskanzlerin Angela Merkel berief ihn 2006 gemeinsam mit Lars Göran Josefsson, dem Chef des Energiekonzerns Vattenfall, zum Klimaschutzbeauftragten der Bundesregierung. Spiegel Online erwähnt die Verdienste Schellnhubers: Er hat über 210 Fachartikel und mehr als 40 Bücher über Festkörperphysik, Dynamik komplexer Systeme, Klimafolgenforschung, Erdsystemanalyse und Nachhaltigkeitsforschung veröffentlicht. 2004 wurde er von Königin Elizabeth II. zum "Commander of the Order of the British Empire" (CBE) ernannt. 2007 erhielt er den Deutschen Umweltpreis, 2008 den Verdienstorden des Landes Brandenburg.
Bei diesen Meriten fällt mir eigentlich nicht als erstes ein, bei der hervorgehobenen Bedeutung von CO2 könnte es sich um einen Schwindel handeln, zumal der Hinweis auf Indien oder Afrika, wo man laut Schellnhuber nicht sagen könne: "Wartet gefälligst mit eurer Entwicklung noch einmal hundert Jahre; dann haben wir unser Emissionsproblem vielleicht im Griff", einen Menschenfreund eher schweigen lässt.
Aber manchmal lohnt es sich eben doch, Interviews zu Ende zu lesen. Besonders dann, wenn das Ergebnis scheinbar neutraler wissenschaftlicher Arbeit so direkt mit einem politischen Auftrag in Verbindung gebracht werden kann, wie Schellnhuber es jedem Leser klar macht: In dem besagten Interview mit Spiegel Online erklärt Schellnhuber:
"Wir haben eigentlich nur zusammengeführt, was die Bundeskanzlerin längst gesagt hat. Sie will das Zwei-Grad-Ziel, den Emissionshandel und gleiches Recht auf CO2-Emissionen für alle Menschen. Das haben wir nun in einer schlüssigen Berechnung umgesetzt. Dass Deutschlands CO2-Budget bei den derzeitigen Emissionsraten schon in zehn Jahren ausgeschöpft sein wird, kann nur eines bedeuten: Die nächste Bundesregierung muss sofort ein hartes Klimaschutzpaket anpacken. Ökonomisch hilft uns das, denn wir werden die Technologien von morgen dann noch schneller entwickeln."
Es ist diese Dienstbarkeit der Wissenschaft durch die sie ihre Glaubwürdigkeit und den Respekt verliert. (Insofern sind die Kommentare auf der facebook-Seite "ProGuttenberg" sehr aufschlussreich). Klar ist ja auch, dass, sollte sich in der noch labilen Phase der Energieumstellung der "Nachweis", CO2 sei Verursacher der Erderwärmung, als Täuschung herausstellen, dies das Ende der erneuerbaren-Energie-Strategie sein könnte. Insofern wundert es mich nicht, dass die Grünen, die sich nach außen als der eigentliche Bewahrer der Natur geben, zugleich aber versuchen, ihre Rolle im öko-industriellen Komplex nachhaltig zu verankern, äußerst bösartig auf Skeptiker reagieren (Angenommen, die Klimaerwärmung wäre nicht durch Menschen verursacht ...).

Klimalüge: Erneuter Schwindel beim IPCC

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen, im Deutschen häufig als Weltklimarat bezeichnet, wurde eingerichtet, "um Entscheidungsträgern und anderen am Klimawandel Interessierten eine objektive Informationsquelle über Klimaänderungen zur Verfügung zu stellen."
Weiter heißt es: "Der IPCC betreibt selbst keine Wissenschaft und überwacht keine Klimadaten oder -parameter. Seine Aufgabe besteht darin, die aktuelle wissenschaftliche, technische und sozioökonomische Literatur, die weltweit zu dem Thema publiziert wird, umfassend, objektiv, offen und transparent zusammenzutragen und zu bewerten. Das Themengebiet reicht vom Risiko menschengemachter Klimaänderung über ihre beobachteten und projizierten Auswirkungen bis hin zu Anpassungs- und Minderungsoptionen. IPCC-Berichte sollten politisch neutral sein, obgleich sie sich objektiv mit politisch relevanten wissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Faktoren befassen müssen. Sie sollten hohen wissenschaftlichen und technischen Standards genügen und möglichst eine Vielzahl an Meinungen und Fachkenntnissen sowie eine breite geographische Verteilung widerspiegeln." (Hervorhebungen vom Verf.)
Der IPCC, Sitz in Genf, wurde 1988 von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ins Leben gerufen, um "Risiken der globalen Erwärmung zu beurteilen sowie Vermeidungs- und Anpassungsstrategien zusammenzutragen".
Dass dieser Auftrag, "Vermeidungs- und Anpassungsstrategien zusammenzutragen", sich schwer mit einer objektiven Erforschung des Klimas verträgt und, vielleicht von Anfang an gewollt, dazu beitragen kann, Wissenschaftler, die die Auffassung eines von Menschen verursachten Klimawandels nicht teilen, mundtot zu machen, zeigten Fehler im IPCC-Bericht 2007 über die Geschwindigkeit der zu erwartenden Gletscherschmelze im Himalaya und über die skandalöse Zusammenfassung des "Special Report on Renewable Energy Sources und Klimaschutz (SRREN)", der am weit vor Erscheinen des endgültigen Berichts veröffentlicht wurde.

Der IPCC stellt hohe Ansprüche an seine Objektivität und Glaubwürdigkeit. Er ist sich darüber im Klaren, dass seine Informationen über die "Ursachen von Klimaänderung, ihre potenziellen Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sowie über die Optionen zur Anpassung an und Minderung von Klimaänderung" in die politischen Entscheidungen einfließen. Die regelmäßig erscheinenden Berichte sind deshalb nicht nur die Ergebnisse zusammengetragener und bewerteter Literatur, wie der IPCC es gerne gesehen haben möchte. Er sagt selbst:
"Der IPCC stellt seine Berichte in regelmäßigen Abständen zur Verfügung, und sie werden sofort zu Standardreferenzwerken, die intensiv von Politikern, Fachleuten und Studenten genutzt werden".
Gerade die Ereignisse um den neuesten, noch nicht veröffentlichten Bericht der IPCC bestätigen, dass der IPCC als “Durchlauferhitzer des Umweltlobbyismus von Umweltschutz-NGOs” benutz wird. Dies wird eindrucksvoll von Steven McIntyres (Climate Audit) in einer Quellenanalyse der jüngsten Szenarien zum weltweiten Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energieträger belegt. (Baettig, Roger: Klimalüge: Erneuter Schwindel beim IPCC, in: International Business Times, 16.06.2011)

Der in Deutschland hoch angesehene frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt forderte 2011 in einer Rede vor der Max-Planck-Gesellschaft eine Untersuchung der Arbeit des IPCC durch eine wissenschaftliche Spitzenorganisation. Die „von einigen Regierungen öffentlich genannten Zielsetzungen“ seien bislang „weniger wissenschaftlich als vielmehr lediglich politisch“ begründet.

>>> IPCC - Erneuerbare Energie kann weltweiten Energiebedarf nicht decken

Freitag, 17. Juni 2011

IPCC zensiert Klimawissenschaftler Klimaschwindel


Dieses Video ist von 2007!

Kein Waldsterben, sondern Waldwachstum!

"Die Wälder Europas sind gewachsen und stemmen sich gegen den Klimawandel"(Vieweg, Martin: wssenschaft.de, 15.06.2011.

Laut einer Studie haben sich die bewaldeten Gebiete Europas in den vergangenen 20 Jahren deutlich ausgedehnt. Auch die Dichte und durchschnittliche Baumhöhe habe zugenommen. Damit steige die Kraft dieser grünen Lunge, Kohlendioxid zu binden, betont der "Zustandsbericht der europäischen Wälder 2011" (pdf, 79,3 MB).
Der Bericht wurde am 14.06.2011 bei einer Konferenz im norwegischen Oslo vorgestellt.
Diese Ergebnis passt so gar nicht mit den Ankündigungen vom großen Waldsterben zusammen. Und anders als Greenpeace beim IPCC  hatten die Autoren des Films "Und ewig sterben die Wälder" hier wohl keine Schlüsselpositionen inne.

Jetzt fehlt nur noch, dass sich auch der behauptete Zusammenhang von CO2-Emissionen und Klimaerwärmung als Unwahrheit herausstellt.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Angenommen, die Klimaerwärmung wäre nicht durch Menschen verursacht ...

Die von Menschen verursachte Klimaerwärmung gilt als unumstößliche Tatsache, zwar nicht in der Wissenschaft, aber im Bewusstsein vieler Menschen. Auch ich fand keinen Anhaltspunkt für Zweifel an dieser Behauptung. Greenpeace schien mir, obwohl nicht transparent genug, doch ein mutiger, unparteilicher Vorkämpfer für Menschenrechte gegen Profitinteressen der Großindustrie zu sein, Menschen, die in waghalsigen Einsätzen dafür sogar ihr Leben riskierten.
In den letzten Wochen hat das Bild Risse bekommen,

Mittwoch, 1. Juni 2011

Und ewig sterben die Wälder


Das komplette Video auf YouTube

Arte:
"Der Wald stirbt. Davon waren vor 30 Jahren fast alle Deutschen überzeugt, von Petra Kelly bis Helmut Kohl. "Der Spiegel" verkündete: "Wir stehen vor einem ökologischen Hiroshima." Der "Stern" schrieb: "Die Reihen der Bäume lichten sich wie Armeen unterm Trommelfeuer." Und der prominente Naturschützer Hubert Weinzierl war sich sicher: "Das Sterben der Wälder wird unsere Länder stärker verändern als der Zweite Weltkrieg." Auch Filmemacher Michael Miersch glaubte seinerzeit an die katastrophalen Fehlprognosen.

Sonntag, 29. Mai 2011

Der älteste Regenwald der Welt wird für unseren europäischen Luxusbedarf gerodet!

Die Gefahr, die uns durch das Abholzen der Regenwälder droht ist meiner Meinung nach unvergleichlich größer als das Risiko eines atomaren Gaus. Seit Monaten gehen Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Nutzung der Kernenergie zu demonstrieren. Die Themen Umweltschutz und Klimawandel sind an den Rand gedrängt worden, aber durch den Umstieg auf regenerative Energien ist das Problem der Erderwärmung nicht gleichzeitig gelöst.
Nachdem Kenia, Liberia, die Elfenbeinküste und andere afrikanische Länder bereits große Teile ihrer Regenwälder für Palmöl-Plantagen aufgegeben haben laufen zurzeit in Kamerun die Vorbereitungen für das Abholzen des ältesten Regenwalds der Welt: Die Energiefirma Sithe Global will in Kamerun 60.000 Hektar Regenwald roden und statt dessen Ölpalmen anpflanzen.
Ob es allein an der geschickten Werbekampagne liegt, dass es eine weltweite Akzeptanz des Abholzens des ältesten Regenwalds der Welt gibt? Der Firmenchef von Sithe Global gründete die Organisation "All for Africa" und sammelt unter diesem Namen Spendengelder, um eine Million Bäume zu pflanzen, die einen "nachhaltigen Mehrwert für ganz Afrika" erzeugen sollen. Was die Spender nicht erfahren: Die "Bäume" sind Ölpalmen, für ihre Pflanzung werden erst einmal 60.000 Hektar Regenwald in Kamerun gerodet und Familien von ihrem Land vertrieben.

Dieses Projekt wird mit Hilfe von Investoren realisiert, zu denen auch die Blackstone Gruppe gehört, einer der größten Finanzinvestoren der Welt. Blackstone hält 80 Prozent der Anteile an der Energiefirma Sithe Global und unter anderem Aktien der Deutschen Telekom, der Allianz SE sowie ein Milliarden schweres Immobilienpaket der Deutschen Bank.
Das Palmöl wird vor allem für die europäische Industrie produziert. Nutznießer sind auch die Atomkraftgegner. Ist dies vielleicht der Grund dafür, dass der Protest gegen die Abholzung der Regenwälder und gegen die dafür verantwortlichen Firmen im Verhältnis zur Anti-Atomkraft-Bewegung so wenig Mobilisierungspotenzial enthält?

Mittwoch, 25. Mai 2011

Mehr Klimaschutz im Baurecht

Energiewende: Mehr Klimaschutz im Baurecht. Diese Überschrift las ich gerad in der Süddeutschen Zeitung und dachte, etwas voreilig, ich hätte die Politik zu Unrecht verdächtigt, den Klimaschutz zu vernachlässigen. Aber, wie bei allen Mogelpackungen, steht selten drauf was drin ist.

Es geht nicht primär um den Klimaschutz, sondern: "Änderungen des Baurechts begünstigen künftig die Errichtung von Windrädern und Solaranlagen." Klimaschutz ist sozusagen ein Kolateralergebnis.
Aus einem Entwurf für ein "Gesetz zur Stärkung der klimagerechten Stadtentwicklung", der der Süddeutschen Zeitung nach eigenen Angaben vorliegt, können in Flächennutzungsplänen künftig gezielt Flächen ausgewiesen werden, auf denen Windräder, dezentrale Kraftwerke oder Stromspeicher errichtet werden. Als "städtebaulicher Missstand"gilt zukünftig auch, wenn eine Siedlung verschwenderisch mit Energie umgeht, weil die Gebäude nicht genügend gedämmt sind.

Auch Gesetze über den Ausbau von Stromleitungen, über die Förderung effizienter Kraftwerke und erneuerbarer Energien sowie Vorgaben für das Energiesparen sollen Anfang Juni ins Kabinett - außer der Änderung des Atomgesetzes, die für eine Verkürzung der Atomlaufzeiten nötig ist, berichtet die Süddeutsche.

Dazu fällt mir ein: Wenn wir schon eine Wende machen, dann selbstverständlich total. Ein gigantisches Wirtschaftsförderungsprogramm. Da kann es doch egal sein, ob und welchen Nutzen dies für den Klimaschutz hat. Den Nutzen berechnen? Das wäre doch wirklich kleinlich!

Samstag, 14. Mai 2011

Hansen: Keine Kohle zur Herstellung von Elektrizität!

Die richtige Antwort auf die globale Erwärmung ist nach Ansicht von James E. Hansen der Stopp von Kohle zur Herstellung von Elektrizität. Rund um den Planeten würden dennoch immer neue Kohlekraftwerke gebaut. So lange fossile Brennstoffe am billigsten seien, wird jemand sie verbrennen, sagte er bei einem Vortrag. Aus diesem Grund fordert er die Einführung einer Kohle-Steuer. (in: Stuff, 14.05.11)

James E. Hansen ist Direktor des Goddard Institute for Space Studies (GISS) der NASA und Professor für Erd- und Umweltwissenschaften an der Columbia University. Er war einer der ersten Wissenschaftler, der in den 80er Jahren vor der globalen Erwärmung gewarnt hat.

Freitag, 13. Mai 2011

Klimawandel

„Der Anstieg der globalen Mitteltemperatur ist wissenschaftlich praktisch geklärt. Wir wissen, dass Kohlendioxid, Methan, Lachgas und so weiter die Temperatur erhöhen, im Großen und Ganzen kennen wir auch die klimatischen Rückkopplungen“, sagte Anders Levermann in einem Interview mit n-tv, am 25.11.2010 Dieses Wissen gilt als relativ sicher.
Ungeklärt ist, ob sich die Erhöhung des CO2-Gehalts der Atmosphäre im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, die „Klimasensitivität“, nicht viel höher auf den Temperaturanstieg auswirken wird als bisher angenommen. Relativ sicher sind dagegen die Berechnungen bei einer Verdopplung des CO2-Gehalts, Levermann: „Der Pfad, auf dem wir gerade sind, führt uns aber bis zum Ende des Jahrhunderts zu 4 oder 5 Grad.“
Klimaveränderungen haben im Prinzip eine physikalische, vom Menschen unbeeinflussbare Ursache: Mit der Veränderung der Bahn der Erde um die Sonne verändert sich die Temperatur auf der Erde. Dieser Vorgang wiederholt sich zyklisch, Eiszeit und Warmzeit wechseln sich ab: Der Temperaturunterschied erreicht 5 Grad – über eine Distanz von jeweils 5.000 Jahren, stets begleitet von einem Meeresspiegelanstieg von 5 Metern. Der Meeresspiegelanstieg erstreckte sich in der Vergangenehit auf 1.000 bis 7.000 Jahre, so dass die Erhöhung auf 50 Zentimeter sich auf immerhin mindestens 1.000 Jahre verteilte. In 100 Jahren wuchs der Meeresspiegel also im ungünstigsten Fall um 5 Zentimeter. Wenn sich der Anstieg auf 7.000 Jahre verteilte entsprechend langsamer.
Der Temperaturunterschied, von dem wir jetzt sprechen, die Klimaerwärmung im globalen Mittel, beträgt 4 oder 5 Grad – in weniger als 100 Jahren, wenn wir den Pfad, auf dem wir gerade sind, beibehalten. Im schlimmsten Fall sind theoretisch sogar 8 bis 9 Grad bis 2200 vorstellbar.

Theoretisch gibt es eine Schwelle, ein „Kipp-Elemente im Klimasystem“ durch das gewissermaßen automatisch eine höhere Erwärmung erreicht würde, z.B. eine Erwärmung um 4 Grad automatisch auf 6 Grad hinauslaufen kann. Dies wird gerade untersucht. Ein „Kipp-Element“ ist auch im sozioökonomischen Bereich anzunehmen. „Die Unsicherheit beim Anstieg der globalen Mitteltemperatur kommt vor allem durch die Unbekannten in der Sozioökonomie zustande - nicht aus der Physik“, sagt Levermann:
„Ich persönlich glaube nicht, dass die Gesellschaftsform, wie wir sie derzeit in Europa gewohnt sind, mit Rechtsstaatlichkeit, bürgerlichen Freiheiten und wirtschaftlicher Prosperität, solch einen rapiden Temperaturanstieg überstehen würde.“
Die Risiken und die Folgen der Erderwärmung sind möglicherweise (!) noch handhabbar, wenn die Erwärmung so niedrig wie möglich liegt und entsprechende Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden, d.h. der CO2-Ausstoß muss bis 2050 weltweit um wenigstens 50-80 Prozent und danach auf Null reduziert werden.

Aus naturwissenschaftlicher Sicht lässt sich das globale Problem lösen. Aber das wird nicht reichen. Und „Verzicht ist nicht schnell und umfassend genug“ (Levermann). Damit sind alle persönlichen Anstrengungen zwar nicht nutzlos, aber ineffizient, d.h. gesellschaftlich ohne durchgreifenden Erfolg. Der Weg führt über die Politik. Die Ressourcenausbeutung müsste sofort beendet werden und wir müssten Wirtschaftswachstum neu definieren. Dies beinhaltet aber nicht nur den Bruch mit dem eigenen Wohlstandsverhalten, sondern einen Bruch mit dem zu einem System verfestigten Auffassungen und Wirtschaftshandeln. Und wer sollte diesen Bruch initiieren, schnell und umfassend? Und wer erklärt den aufstrebenden sozialen Schichten in den Entwicklungsländern, dass die westlichen Industrienationen ihnen nicht den Wohlstand vorenthalten möchte, den sie seit Jahrzehnten für sich selbst in Anspruch nehmen?
Quelle: n-tv, Interviev mit Anders Levermann, 25.11.2010